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Sebastian Wehrle

Sebastian

Wehrle

Wehrles Daueraustellungen in den Marx Galleries Offenburg sowie in der Kosmos Schwarzwald – Galerie in Lahr erfreuen sich großer Beliebtheit. Darüber hinaus stellt er in der Living Gallery Berlin aus, in Müllheim, Rottweil und sogar in New York. Im Auto- und Uhrenmuseum Schramberg präsentierte Wehrle 2019 einige seiner Trachtenbilder in der Sonderausstellung "The mystical Black Forest", 2020 und 2021 sind seine Bilder ebenfalls in vielen Ausstellungen inner- und außerhalb des Schwarzwalds zu sehen. Viele gute Anlässe, den sympathischen Fotografen aus Freiamt näher kennenzulernen. Ich möchte wissen: Wer ist eigentlich dieser Sebastian Wehrle? Und was hat es mit dem mystischen Schwarzwald auf sich?
 

Ein Schwarzwälder Original 

Seine Kindheit verbrachte Sebastian Wehrle auf drei verschiedenen Bauernhöfen im beschaulichen Örtchen Simonswald. Was ihm schon früh in die Wiege gelegt wurde, hat sich bis heute fest verankert: Er liebt den Umgang mit Tieren, die Verbindung zur Natur. Er interessierte sich außerdem schon immer für das Handwerk. Deshalb erlernte er zunächst den Beruf des Kachelofenbaumeisters. Geld verdienen und hinaus in die Welt zu ziehen, war sein selbsterklärtes Ziel. 

Sein Vater, von Beruf Koch, liebte die Fotografie. Seine Mutter, von Beruf Hauswirtschafterin, malte viel. Die Leidenschaft für die Fotografie begann bei Sebastian Wehrle früh, wenn er mit dem Vater unterwegs war. Zur Erstkommunion wünschte er sich eine eigene Kamera und knipste an diesem Tag sein erstes Selfie. 

 

Sebastian Wehrle mit Kamera
Sebastian Wehrle mit Kamera – © Sebastian Wehrle

 

Der Blick für besondere Momente

Gekoppelt mit der Fotografie hat er auch noch eine weitere Leidenschaft: das Reisen. Im Urlaub in Südtirol mit Opa und Oma fing er zum ersten Mal alles ein, was es zu fotografieren gab. Bis heute treibt es ihn mit seiner Kamera raus in die Natur, raus in die Welt. Sebatian Wehrle ist heute einer der angesagtesten Fotografen aus dem Schwarzwald. Er geht stets seiner Leidenschaft des Fotografierens nach, entwickelt neue Ideen, setzt Projekte um. Den überregionalen Durchbruch brachten ihm seine Trachten-Fotografien. 

Sebastian Wehrle verfügt über den Blick für die besonderen Momente. Er schafft eindrucksvolle Kunstwerke, die Tradition und Moderne sprichwörtlich unter einen Hut bringen. Wie kein anderer setzt er Schwarzwälder Trachten detailverliebt in ein neues Licht und bricht so das teilweise verstaubte Schwarzwald-Image. Sein erstes Fotomodell trug ein Erbstück seiner Schwiegeroma, eine Tracht mit Hornkappe und großer Schleife. Mit seinem Projekt "Facing I Tradition" begann er, Menschen verschiedener Herkunft mit Piercings, Tattoos und allen Hautfarben in Schwarzwälder Trachten in Poträtform abzulichten. 

Im Wald zu sein ist für mich Heilung. 
Da kann ich regenerieren, Ruhe finden. 

Sebastian Wehrle

 

 

Wehrles "Mystical Black Forest"

Seine Trachtenfotografie sieht Wehrle auch als Reflektion seiner Kindheit. Ein echter Schwarzwälder im Mantel der Moderne, könnte man sagen: "Ich hab schon als 10-Jähriger Tannen pflanzen dürfen, insofern hab ich auch meinen Anteil am Schwarzwald geleistet". In seiner Serie "The mystical Black Forest" sucht man aber vergeblich nach stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen. Mystisch empfindet Wehrle den Schwarzwald durchaus: dunkel, geheimnisvoll, rätselhaft, unergründlich.

Das Mystische liegt bei Wehrle, man kann es erahnen, in seinen Fotomodellen. Es sind die Geschichten der Menschen in Tracht, die er erzählen will: "Der Ausdruck, der Blick in die Seele. Die Augen meiner Fotomodelle müssen glänzen." Erst danach kommt die Tracht, die wiederum ihre eigene Geschichte über Tradition und Brauchtum eines Ortes oder einer Region erzählt, sagt Wehrle. Im Schwarzwald gibt es rund 120 Trachten. Genug Motive also für Wehrles Trachtenserie.

Ein eindrucksvoller Bildband vereint auf 252 Seiten seine bekannten Motive aus den Serien "Facing I Tradition", "Facing I Tradition Q", die neuesten Schwarzwälder Naturfotografien sowie bisher unveröffentlichte Schönheiten aus den Jahren 2010 bis 2020. Mehr Infos zum im September 2020 erschienenen Bildband unter www.sebastian-wehrle.de

"Der Ausdruck, der Blick in die Seele. 
Die Augen meiner Fotomodelle müssen glänzen."
 

Sebastian Wehrle

Sebastian Wehrle

Geboren

1984 geboren in Waldkirch, aufgewachsen in Simonswald.

Werdegang: 

Meister als Ofenkachelbauer, Fotografie im Selbststudium.

Dauerausstellungen: 

In Offenburg, Berlin, Brooklyn/USA, Rottweil, Müllheim.

Schönstes Erlebnis:

Mit dem Fahrrad durch Patagonien radeln.

Welches Laster? 

Geht nirgends ohne Kamera hin - falls man das als "Laster" sehen kann.

Sein Traum:

Eine Schwarzwaldgalerie in einem alten Schwarzwaldhof.

Hobbys: 

Fotografieren, reisen, seine Katze Mü.

Der Schwarzwald ist für mich ...

Die Tannenbäume, die ich teils auch selbst gepflanzt hab, die Natur, die Tiere.

Poträt oder Landschaften?

Ich fotografiere alles, außer Sportevents. 

Wehrle über seinen Erfolg:

„Eine Idee ist an und für sich gar nichts wert. Das Wichtigste ist vor allem, dass man‘s macht.“

Wie würde ich mich beschreiben?

Verbissen, ungeduldig, perfektionistisch, begeisternd, entspannend.

Ohne ... Fotokamera ... kann ich nicht leben.

 

Text:    Iris Huber
Bilder: Sebastian Wehrle
              Iris Huber